Vision Herbst Winter 2013/2014

14.11.2012 – 26.04.2013

In order for the light to shine so brightly, the darkness must be present. (Francis Bacon)

Mit Stoffen, die gleissen und schimmern, präsentiert sich die Saison Herbst / Winter 2013/14 bereits jetzt im Textilmuseum St. Gallen. Die Oberflächen fangen das Licht ein und werfen es wie durch ein Prisma gebrochen wieder zurück. Selbst Schwarz funkelt und strahlt.

Das Auffächern des sichtbaren Lichtes in seine farbigen Bestandteile durch optische Linsen wird zur Vorlage und Herausforderung für Musterungen und Oberflächen im kommenden Herbst und Winter. Licht verwandelt sich in Farbeffekte, spiegelnde Lichtpunkte und -reflexe inspirieren strahlende Punkte und Kreismusterungen. Ihr besonderer Effekt sind bewegte Unschärfen und sich steigernde oder farbverschiebende Überlagerungen.

Licht und Dunkelheit – Sonnen- und Mondlicht, Tages- und Kunstlicht – diese Dualität beeinflusst nahezu alle Facetten unseres täglichen Lebens. Wir erleben unsere Farb-Umwelt im konstanten Wandel des Sonnenlichtes, das auf natürliche Weise Tag und Nacht unterscheidet. Diesen Wandel von Licht und Farben empfinden wir auch örtlich und zeitlich, nehmen damit geografische und jahreszeitliche Veränderung wahr.

Licht ist moderne Illusion: Zukunftsweisende LED-Technologie gibt der Erscheinung von Licht und Farben eine überraschend poetische Wandelbarkeit. Licht zaubert Farben und Muster aus dem Verborgenen. Wie durch geschliffene Edelsteine werden Intensität und Leuchten aus dichter, farbiger Dunkelheit hervorgehoben. Dunkelheit bildet den Hintergrund für flimmernde und polierte Farb- und Materialeffekte.

Wir nähern uns einer Saison, deren Farbstimmung von schimmerndem Licht und dominanter Dunkelheit inszeniert wird, diese Dualität begleitet alle Farbentwicklungen und beeinflusst damit auch stark die Oberflächen und grafische Musterungen. Seidener Glanz, der das Fließen von Oberflächen festzuhalten scheint und schimmernde Lichtspiele mit Farben ermöglicht, bleibt im Fokus für Materialen und Formen mit einer Ausstrahlung von besonderer Grazie und Schönheit. Neutrale Fonds schlagen im Irisé in extreme Farbreflexe um, die im nächsten Augenblick schon wieder erlöschen. Physikalische Phänomene der Lichtbrechung an dünnen Schichten eröffnen Farbräume jenseits des gewohnt Färb- und Druckbaren. Spiegelnde Beschichtungen, reflektierende Pailletten und hochglänzende Filamentgarne erzeugen Facetten und Strukturen, die bewegte Abbilder ihrer Umgebung, von Strukturen und Farbenwiedergeben; sie machen textile Flächen zu analog-wandelbaren Screens. Facetten eines Prismas zerlegen das sichtbare Licht in seine farbigen Bestandteile. Dieses physikalische Phänomen wird zur Vorlage und Herausforderung für Musterungen und Oberflächen. Es geht darum Licht in farbige Effekte zu verwandeln. Spiegelnde Lichtpunkte und –reflexe werden zur Vorlage für strahlende Punkte und Kreismusterungen. Ihr besonderer Effekt sind bewegte Unschärfen und sich steigernde oder farbverschiebende Überlagerungen.

Textauszug aus Trend Tage Textil / T-Forum Herbst.Winter 2013/14 von Niels Holger Wien, Jeroen van Rooijen für Swiss Textiles, März 2012

Ausstellungsgestaltung und Grafik: Ute Appel, Luzern

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