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9. Europäische Quilt-Triennale
23.05.2025 – 14.09.2025
45 zeitgenössische Quilt- und Textilkunstwerke aus elf Nationen zeigen in dieser Schau, dass Kreativität, künstlerische Inspiration und zeitkritische Aussagen nicht allein der Malerei, Bildhauerei, Grafik und Fotokunst vorbehalten sind. Ausgewählt wurden die hochkarätigen Exponate von einer fünfköpfigen internationalen Jury aus über 130 Einsendungen.
Die Entwicklung der Kunstform „Quilt“ von der überwiegend funktionalen Decke hin zum autonomen Kunstwerk innerhalb der letzten 50 Jahre ist beeindruckend. So findet sich in der Ausstellung Raumgreifendes und zugleich Politisches in Form eines Bodenobjektes mit dem Titel „Eisbär, ich möchte kein Eisbär sein, im warmen Polar“.
Erfreulich hoch war der hohe Anteil junger Bewerberinnen, von denen es sieben Künstlerinnen in die Ausstellung geschafft haben. In die Slowakei ging der Preis für talentierte Nachwuchsquilterinnen für eine dreidimensionale Arbeit, die sich mit dem Zusammenhalt der Generationen beschäftigt.
Die Schweizerin Judith Mundwiler, 2018 Preisträgerin des Doris Winter-Gedächtnispreises, erhielt den Preis für Innovation im grossen Format für ihre aus alltäglichen Papierabfällen bestehende Arbeit „Fragmente des Alltags“, einem Zeitdokument aus auf Post It-Zettel hingeworfenen Gedankenstützen.
Der Doris Winter-Gedächtnispreis 2024 wurde auch in diesem Jahr zwischen zwei gleichwertigen Objekten geteilt, die sich beide mit den Auswirkungen von Gehirn-Erkrankungen beziehungsweise -überlastungen auseinandersetzen:
„Demenz – Versinken im Vergessen“ von Christa Ebert (D) und „Kopflast“ von Monika Sebert (D) berühren beide auf unterschiedliche Weise die Betrachtenden emotional.
Die 9. Europäische Quilt-Triennale eröffnet am 9. Februar 2025 in der Textilsammlung Max Berk, wo sie bis einschliesslich 4. Mai 2025 zu sehen ist. Das Textilmuseum St.Gallen präsentiert die Schau vom 23. Mai 2025 bis zum 14. September 2025. Weitere Stationen der Wanderausstellung sind geplant.